Haben Sie den neuen kleinen Ford schon gesehen? Wir meinen den Escort, der kürzlich in Brüssel Weltpremiere feierte. Ein Novum für ein Auto einer Weltfirma, das zudem insgeheim bereits als 'Europa-Auto' tituliert wird. Aber es war nur ein 'Stapellauf auf Raten', denn noch in diesem Sommer wird Fords jüngstes Kind, der Escort, auch in Deutschland offiziell auf den Markt gebracht.
Bei Ford dagegen hält man weniger davon, obgleich man sich vor Jahren mit dem 'Cardinal', der seinen Niederschlag im erfolgreichen Ford 12 M aus Köln fand, recht avantgardistisch gegeben hat.
Die britische Ford-Tochter machte schon damals nicht mit und brachte statt eines Fronttrieblers den Cortina heraus, der, konventionell gebaut, in England wie im gesamten EFTA-Bereich sehr gut einschlug. Der Cortina ist denn auch das Grundelement, aus dem sich der neue Escort entwickelte und zunächst die Aufgabe haben soll, den überalterten Anglia zu ersetzen. An letzteren hat sich jedoch jüngst manches im positiven Sinne geändert: Schon die Spurerweiterung brachte Vorteile, und die gelenkte Hinterachse des Automatik-Käfers hat die noch vorhandenen Nachteile fast völlig ausgemerzt.
Würden wir uns jedoch über den Escort als Käfer-Nachfolger freuen? Würde man von der M-Karosserie 34 Zentimeter abschneiden, die alte Form mit langer Motorhaube und Kofferraumüberhang aber bewahren, dann würden wir laut protestieren. Der Escort bietet nicht mehr Raum als der Käfer; als Käfer-Nachfolger wäre er schon hierdurch gehandikapt. Wolfsburg kann sich also beruhigt weiter auf den Tag X einstellen, an dem der hauseigene Käfer-Nachfolger erscheinen wird. Der Fiat kam mit einer neuen prächtigen Hinterachse ohne Längsblattfedern, die zu modernen kleinen Autos einfach nicht mehr passen.
Auch die hinteren ungelenkten Pendelachsen gehören allmählich der Vergangenheit an. Bei den neuen 'kleinen' Mercedes sind sie durch Lenker geführt, und in Wolfsburg setzte sich die Idee zunächst beim Automatik-Käfer durch. Der neue Escort hat eine von Halbelliptik-Blattfedem geführte Hinterachse. Die Blattfedern müssen alle auf den Fahrzeugkörper wirkende Kräfte aufnehmen.
