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Eine Prostituierte wartet auf Kundschaft. Seit Juli gilt das neue Prostituiertenschutzgesetz: Doch das sorgt bei Sexarbeitern auch in Magdeburg für reichlich Kritik. Franziska Ellrich franziska. Magdeburg l Mit einem neuen Bundesgesetz sollen Prostituierte eigentlich besser geschützt, die Rahmenbedingungen für Sexarbeiter einfacher kontrolliert werden. So lautet zumindest das Anliegen in puncto Prostituiertenschutzgesetz, welches Anfang Juli in Kraft getreten ist.
Doch aus den Reihen der Prostituierten hagelt es jede Menge Kritik. Sie ist Sprecherin des Berufsverbandes erotische und sexuelle Dienstleistungen. Die Frauen ziehen von Stadt zu Stadt. In Magdeburg sind solche Wohnungen über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Und offenbar sind es vor allem private Hauseigentümer, die in Magdeburg Prostitutionsgewerbe in ihren Wohnungen erlauben. Dabei soll demnächst auch eine Rolle spielen, ob sich so eine Wohnung baulich für die Sexarbeit eignet oder nicht.
Und die Wohnungen der Wobau befänden sich eben so oder so alle in solchen allgemeinen Wohngebieten. Einen Sperrbezirk gibt es in Magdeburg zwar nicht. Hintergrund des Gesetzes ist eigentlich, die Prostituierten durch Vorschriften für die Betreiber zu schützen, sie vor Ausbeutung zu bewahren oder sogar Zwangsprostitution zu unterbinden. Denn das Gesetz fordert nicht nur: Wer als Prostituierte arbeitet, muss sich anmelden und an einer Gesundheitsberatung teilnehmen.
Sondern Sexarbeiter sind jetzt auch verpflichtet, im Job einen Ausweis bei sich zu tragen. Für Johanna Weber ein No-Go. Die Frauen würden damit geoutet — allein dadurch, wenn jemand in der Warteschlange so einen Ausweis im Portemonnaie erkennt. Welche Aufgaben mit dem neuen Gesetz auf die Magdeburger Behörden zukommen, wer Beratungen durchführt und Ausweise ausstellt, ist noch unklar.
Doch wer kontrolliert das? Wer genehmigt die neuerdings geforderten Betriebskonzepte? Eine Anfrage an das Justizministerium, welches das neue Gesetz in Sachsen-Anhalt auf Landesebene umsetzen soll, blieb bisher unbeantwortet. Dieser Artikel ist älter als ein Jahr. Es gibt inhaltlich möglicherweise einen aktuelleren Stand. Die Nandu-Dame Püppi ist wahrscheinlich tot.